Linksjugend ['solid] Gera: Geplante Schließung von 11 % der kommunalen Spielplätze erneut drastische Kürzung zu Lasten der Kinder
Am 07.04.2014 wurden die Mitglieder des Jugendhilfeunterausschusses mit einer Beschlussvorlage konfrontiert, die den sofortigen Rückbau von 11 kommunalen Spielplätzen zum Inhalt hatte. Diese Maßnahme bedeutet eine nochmalige Verschärfung des umstrittenen Haushaltsicherungskonzepts, das bisher die Schließung von 15 Spielplätzen in den nächsten 3 Jahren vorsah. Die dabei frei werdenden Plätze sollen als Bedarfsfläche für Spielplätze vorgehalten werden. Erst in der letzten Sitzung im November wurde besprochen bis Ende 2014 ein Spielplatzentwicklungskonzept auf Grundlage von Nutzungsdaten zu erarbeiten und daraus einzelne Maßnahmen abzuleiten.
Es gibt durchaus einige wenige Stadtteile die üppig mit Spielplätzen ausgestattet sind, in den meisten Stadtteilen muss aber lange überlegen werden, wo es einen Platz für die Kleinsten gibt. So sind zum Beispiel das Ostviertel und das Stadtzentrum derart unterversorgt, dass es vor allem für Kleinkinder keine wohnortnahen Angebote gibt.
„Sicher verändern sich in einer Stadt die Bedürfnisse der Menschen über die Zeit hinweg und das Angebot im Stadtteil muss daran ausgerichtet werden.“ ist sich Peter Jähnert, Mitglied im Unterausschuss für DIE LINKE, sicher. „Die Herangehensweise erst Spielplätze schließen zu wollen und danach zu schauen, welche davon vielleicht noch gebraucht werden könnten, lässt mich nur mit dem Kopf schütteln.“ so Jähnert weiter.
Eine sinnvolle Entwicklung und Anpassung von Spielangeboten kann nur auf Grundlage eines Spielplatzentwicklungskonzeptes geschehen, sind sich Antje Pelzel (Stadtelternbeirat) und Peter Jähnert (DIE LINKE) einig. Beide haben deshalb diese Vorlage im Unterausschuss abgelehnt, die jedoch mit den Stimmen aller anderen Fraktionen und der Verwaltung an den Jugendhilfeausschuss überwiesen wurde. Spielplätze, die einmal weg sind, werden in absehbarer Zeit nicht mehr neu entstehen und schlagen Lücken in eine von allen geforderte kinder- und familienfreundliche Stadt.