Neue Chancen für Radverkehr mit 90%-Förderung

Der Bund stellt den Ländern bis 2023 aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ für die Radverkehrsinfrastruktur Finanzhilfen in Höhe von insgesamt rund 657 Mio. € zur Verfügung. Für Thüringen sind davon rund 20 Mio. € vorgesehen. Das Sonderprogramm ist Teil des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung zur Umsetzung des Klimaschutzplans 2050. Die Mittel können für Radverkehrsmaßnahmen in den Kommunen und für Radwege an Landesstraßen verwendet werden. Da das Sonderprogramm nur bis 2023 befristet ist, ruft das Thüringer Infrastrukturministerium die Kommunen dazu auf, diese Möglichkeit rege zu nutzen und Projekte, die bisher nicht umgesetzt werden konnten, für eine Förderung anzumelden.“ informiert der Geraer Landtagsabgeordnete Andreas Schubert.

Seit vielen Jahren warten schon beschlossene Maßnahmen des Geraer Radverkehrsplans nicht zuletzt wegen fehlender Finanzen auf ihre Umsetzung. Für unsere Stadt gibt es jetzt eine Riesenchance für deren Realisierung, da in dem Bundesprogramm finanzschwache Kommunen mit 90% der Gesamtinvestitionskosten – einschließlich Planungsleistungen – gefördert werden. Dafür muss auch nicht erst die Erarbeitung eines neuen kommunalen Radwegekonzepts abgewartet werden.

„Wann ,wenn nicht jetzt, wollen wir die Chance ergreifen, die Radwegeinfrastruktur in Gera deutlich zu verbessern – was dringend notwendig ist, wie die mäßigen Platzierungen im Fahrradklimatest des ADFC regelmäßig belegen.“ sieht der Abgeordnete, der auch Mitglied des Stadtrates ist, unmittelbaren Handlungsbedarf durch die Stadtverwaltung, weil mit Sicherheit viele Kommunen sich um diese Mittel bemühen werden.

Mit dem Förderprogramm werden insbesondere der Neu-, Um- und Ausbau von Radverkehrs- anlagen sowie Fahrradabstellanlagen einschließlich Grunderwerb gefördert. Damit kann auch Gera schmerzliche Lücken in der Radwegeinfrastruktur, wie z.B. in Zwötzen, schließen und neue Radabstellanlagen, z.B. im Stadtzentrum, errichten.

Es braucht auch in unserer Stadt eine hochwertige, sichere und leistungsfähige Radverkehrs- infrastruktur, die sich nachhaltig auf den Alltagsradverkehr auswirkt und mehr Menschen dazu motiviert, auf das Rad zu steigen. Denn Radverkehr und insbesondere den Alltagsradverkehr gilt als wichtiger Baustein einer nachhaltigen Mobilität in Thüringen und hat eine Schlüsselfunktion in der schon in ganz vielen Städten praktizierten Mobilitätswende.“