Geraer Gespräch am 10. September zur Geschichte der DDR
Begegnung mit einer „Ehemaligen“
Die „Geschichte der DDR“ steht im Mittelpunkt der Buchvorstellung und Diskussion mit Prof. Dr. Jörg Roesler zum nächsten Geraer Gespräch der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen am Dienstag, dem 10. September, um 18 Uhr im Stadtmuseum.
Prof. Roesler, Jahrgang 1940, studierte und lehrte Wirtschaftsgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin, war zudem an der Akademie der Wissenschaften der DDR tätig. Nach der Wende nahm er Gastprofessuren in Kanada und den USA wahr und arbeitete am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam. Er ist Mitglied der Leibniz-Sozietät und der Historischen Kommission der Linken. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der DDR und ihrer Ökonomie, insbesondere die Sozialgeschichte der Arbeit sowie die Widersprüche zwischen Anspruch und Wirklichkeit der DDR-Planwirtschaft.
Vor diesem Hintergrund erzählt Roesler die Geschichte der DDR in seinem Buch unter drei verschiedenen Aspekten: als Geschichte der Herrschaft der SED, in deren Mittelpunkt er die Auseinandersetzung von Konservativen und Reformern sieht; als Geschichte der sowjetisch-ostdeutschen Beziehungen, in der die DDR von Moskaus „ungeliebtem Kind“ zu einem am Ende lästigen Vorposten wird. Und schließlich als Geschichte der Beziehungen zur Bundesrepublik, die mit der Vereinnahmung des kleineren durch den größeren, sich als als stabiler und potenter erweisenden deutschen Staates endet.
Ein bisher eher ungewöhnlicher Zugang zur Geschichte der DDR, ihrer Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Unter diesem Blickwinkel beleuchtet Prof. Roesler Politik und Kultur der „Ehemaligen“.